Regionaler, günstiger und nachhaltiger Strom – Energiegemeinschaften im Aufwind
Seit 2021 ist es in Österreich möglich, Energiegemeinschaften zu gründen, und seitdem boomt dieses Modell. Durch die gemeinschaftliche Erzeugung und Nutzung von Strom entstehen für Mitglieder in der Regel günstigere Strompreise, mehr Planbarkeit und eine Entlastung vom stark schwankenden Energiemarkt. Die Zahl der Energiegemeinschaften wächst rapide, und der Erfolg zeigt: Energiewende ist nicht nur politisch machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.
Was ist eine Erneuerbare-Energiegemeinschaft?
Energiegemeinschaften, auch Erneuerbare-Energiegemeinschaften (EEG) genannt, ermöglichen es Privatpersonen und Unternehmen, gemeinsam Strom zu erzeugen, zu nutzen und zu handeln. Innerhalb dieser Gemeinschaften wird der selbst erzeugte Strom – meist aus Photovoltaik oder Windenergie – direkt an andere Mitglieder weitergegeben. Das spart Kosten und hilft dabei, die Preise langfristig stabil zu halten.
Nach einem anfänglich langsamen Start hat sich das Konzept nun in vielen Regionen etabliert. Allein in Kärnten gibt es mittlerweile über 220 Energiegemeinschaften, österreichweit sogar mehr als 2.000. Besonders Unternehmen sehen in EEG eine Möglichkeit, unabhängig von den volatilen Energiemärkten zu werden.
Unabhängigkeit und Planbarkeit für Unternehmen
In Zeiten, in denen Energiepreise aufgrund geopolitischer Spannungen und Unsicherheiten schwanken, bieten Energiegemeinschaften gerade für Unternehmen große Vorteile. Die Wirtschaftskammer Kärnten betonte dies kürzlich bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Energiewende Selbstgemacht!“. Ziel war es, Unternehmen und Interessierte über die Chancen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu informieren.
„Erneuerbare Energiegemeinschaften machen Betriebe unabhängiger von schwer kalkulierbaren Energiemärkten und hohen Preisen,“ erklärte Hannes Schwinger, Fachgruppenobmann der Ingenieurbüros. Dies sei besonders in Zeiten, in denen viele Unternehmen bereits stark unter den Preissteigerungen gelitten haben, ein zukunftsträchtiges Modell. So können Betriebe durch die Kooperation mit anderen Mitgliedern ihre Energie selbst erzeugen und sich gegenseitig unterstützen – ein echtes Modell der Hilfe zur Selbsthilfe.
Rechtliche und organisatorische Grundlagen für eine erfolgreiche Gründung
Eine Energiegemeinschaft zu gründen, erfordert gute Planung und rechtliches Verständnis. Die Rahmenbedingungen für EEG sind zwar seit 2021 gesetzlich geregelt, doch gerade organisatorische und steuerliche Fragen müssen vorab geklärt werden, um eine nachhaltige Gemeinschaft zu schaffen. Bei den „Energiepolitischen Gesprächen“ der Wirtschaftskammer Kärnten boten Expert*innen aus den Bereichen Energie und Recht praxisnahe Einblicke und Unterstützung für Interessierte.
Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, fasst die Bedeutung von EEG treffend zusammen: „Erneuerbare Energiegemeinschaften sind die unternehmerische Antwort auf die Herausforderungen turbulenter Energiemärkte. Sie bieten die Chance zur Selbsthilfe und machen Unternehmen unabhängiger von Marktschwankungen.“
Fazit: Energiegemeinschaften als Zukunftsmodell für regionale Unabhängigkeit
Erneuerbare-Energiegemeinschaften sind mehr als nur ein Trend – sie sind eine nachhaltige Möglichkeit, Strom regional und kostengünstig zu produzieren und zu nutzen. Besonders in Krisenzeiten zeigt sich ihre Stärke: Sie bieten Mitgliedern eine preislich stabile und verlässliche Energiequelle. Für Unternehmen, die mehr Unabhängigkeit anstreben, sind EEG daher ein vielversprechender Weg in eine planbare und nachhaltige Zukunft.
Quelle: https://www.wko.at/ktn/news/regionaler-und-guenstiger-strom-aus-energiegemeinschaften